Argentinien hat einige Legenden zu bieten, die auch im Alltagsleben regelmäßig präsent sind. Insbesondere Che Guevara, Juan Manuel Fangio, Maradona, Lionel Messi und Papst Franziskus sowie der Mythos Eva Peron (Evita) sind in Buenos Aires allgegenwärtig.
In diesem Beitrag werden wir demnächst auf einige interessante Details rund um diese Legenden eingehen … stay tuned!
Ob nun Berühmtheit, Held, Symbol oder lebendiger Gott – einige argentinische Persönlichkeiten sind nicht nur im ganzen Land bekannt und verehrt, sondern darüber hinaus auf dem ganzen Kontinent oder sogar bis in die entferntesten Winkel unseres Planeten.
Als ein weltweites Symbol für den Kampf wird dieser Held unseres Planeten nach wie vor verehrt: Ernesto Guevara, genannt Che, dessen Gesicht noch immer auf allen Mauern der Welt zu sehen ist. Sein Gesicht wurde zu einem echten Marketing-Produkt, das gerade hier in Argentinien überall auf Plakaten und T-Shirts zu finden ist. Che wird uns noch häufig auf unserer Reise durch Südamerika begleiten, insbesondere in Bolivien. In La Higuera nahe der argentinischen Grenze wurde er wegen seines militanten Kampfes gegen die Unterdrückung ein paar Tage nach meiner Geburt am 9. Oktober 1967 per Erschießung hingerichtet.
Die bekannteste Frau der Politik ist auch heute noch Eva Perón. Diese Frau, die ihr Leben der Unterstützung der politischen Ambitionen ihres Mannes Juan Péron weihte, ist ein Mythos der argentinischen Geschichte. Sie widmete ihr kurzes Leben der Verteidigung der Frauen, der Armen und der Unterdrückten. Im Alter von 33 Jahren starb sie an Gebärmutterhalskrebs. Wenn man sieht, wie viele Argentinier tagtäglich zu ihrem Grab auf dem Cementerio de Recoleta (siehe Fotos in Polarsteps) „pilgern“, wird einem klar, wie sehr diese Frau verehrt und geliebt wird.
Die Geschichte von Evita Pérons Leiche hingegen ist so absurd, dass man sie sich nicht ausdenken könnte: Sie reiste um den halben Globus, wurde von Guerilleros freigepresst und musste schliesslich für okkulte Fantasien herhalten. Aber lest selbst …
Juan Manuel Fangio, fünffacher Formel-1-Weltmeister, ist ein Mythos des Motorsports. Der Ausdruck „Du hältst Dich wohl für Fangio“ soll wohl bekannt sein, ich kenne ihn nicht. Dafür aber das Zitat:
„Es más difícil vivir que correr. Las carreras duran un par de horas, pero la vida dura toda la vida.“
auf deutsch:
„Es ist schwieriger zu leben als Rennen zu fahren. Die Rennen dauern ein paar Stunden, aber das Leben dauert ein Leben lang.“
Der Mann hatte Ahnung!
Ein bis vor seinem Tod am 25. November 2020 wahrhaftiger lebendiger Gott (Die Hand Gottes) des Fußballlandes Argentinien war Maradona. Der beste Spieler seiner Generation und weltweite Star sorgte auch für eine Vielzahl von Skandalen abseits des Fußballfelds, wird aber dennoch in der ganzen Welt verehrt. Manche Argentinier widmen ihm einen Kult, der fast schon einer Religion mit täglich betenden Gläubigen gleichzustellen ist – „El Pibe de Oro“ (der Goldjunge), auch nach seinem Tod ein wahrer Gott in Argentinien.
Heutzutage ist Lionel Messi sein Nachfolger. Mit Dutzenden von Titeln, die er mit seinem ehemaligen Team, dem FC Barcelona, nach Hause holen konnte, schlägt der mehrfache Gewinner des Ballon d’or absolut jeden nur erdenklichen Torrekord. Vielleicht wird auch er einmal ein vergöttertes Idol treuer Anhänger. Hoffen wir also, dass nicht eines Tages ein Religionskrieg zwischen den Anhängern von Maradona und denen von Lionel Messi ausbrechen wird.
Was wohl Papst Franziskus von dieser Art der Verehrung hält? Nur Gutes, weil auch er ein großer Fußballfan ist. Der in Buenos Aires geborene Erzbischof der Stadt wurde im Jahr 2013 zum Papst ernannt und dadurch zum Repräsentanten der Katholiken auf der ganzen Welt.
