So wird Montevideo auch gerne genannt, vermutlich aber nur von den Porteños, den Einwohnern Buenos Aires 😂.
Süsslicher Duft liegt in der Luft, die Gebäude haben den morbiden Charme vergangener rumänischer Architektur aus der Zeit Ceaușescus und die Autofahrer sind überaus rücksichtsvoll und fahren höchst entspannt. Wo mag das sein? Richtig! Montevideo, die Hauptstadt Uruguays, dem liberalsten Land Südamerikas, was Drogenbesitz und -konsum anbelangt.

Irgendwie passt Montevideo mit seinen oben genannten Attributen und der kontinentweit niedrigsten Kriminalitätsrate so gar nicht in das Bild einer lateinamerikanischen Großstadt. Das mag vielleicht daran liegen, daß Montevideo sich alle Mühe gibt, nicht wirklich als Großstadt wahrgenommen zu werden. Das tägliche Leben läuft hier so gemächlich ab, daß der Eindruck entsteht, man wäre in einer ländlichen Kleinstadt. Bei unserer heutigen 60-minütigen Busfahrt mit einem öffentlichen Bus bin ich sogar eingenickt, so bedächtig und ruhig lief die Fahrt ab.
Wäre da neben den ganzen braven Kindern nicht die freche kleine Tochter …
Läuft man durch die Fußgängerzone, die Rambla entlang oder durch den Mercado, steigt einem stetig süßlicher Haschisch-Geruch in die Nase. In der Tat hat Uruguay in Südamerika die mit Abstand liberalsten Drogengesetze. Wohl deshalb haben sich seit Jahrzehnten in den zahlreichen Kommunen entlang der Atlantikküste zahlreiche Hippie-Gemeinden entwickelt. Der Konsum von Drogen für den Eigenbedarf soll dabei wohl auch nicht auf Haschisch beschränkt sein. Der Drogenhandel hingegen wird mit ebenso drastischen Strafen sanktioniert, wie in vielen anderen Ländern des Kontinents, da gibt es keinerlei Abstriche.

Was das Thema „Ankunft unseres Wohnmobils“ anbelangt, sind wir weiterhin in der Warteschleife und diese dehnt sich aus. War ursprünglich der 6.1. planmäßiger Ankunftstermin, wurden wir bereits Mitte Dezember mit dem 12.1. angefreundet. Kurz vor Abflug hieß es dann, am 14.1. wäre das Schiff sicher da. Mittlerweile und nach unseren Besuchen in den letzten Tagen bei unserer Hafenagentur und bei unserem Verzollungsagenten, sind wir erneut einen Tag weiter. Laut Hafenagentur ist eine Ankunft am 15.1. sicher, das Fahrzeug haben wir jedoch erst spätestens am 17.1. – securemente! Der Verzollungsagent hingegen meinte anschließend nur vielsagend … „Nichts ist sicher! Wir werden sehen, das Schiff ist noch nicht da …“
Ich befürchte, er weiß wovon er spricht 🙁