Nachdem wir am Wochenende dem Archipel Chiloé bye-bye gesagt haben, richteten wir unseren Blick direkt nach vorne … bzw. nach Norden. Vor uns lag erneut die Schlagader Chiles, die Ruta 5 – auch Panamericana genannt. Diese führt vertikal durchs ganze Land, von Arica im Norden bis hinunter zu uns in Puerto Montt … 3.363 Kilometer parallel auf der Westseite der Anden entlang. Wir fahren zwar nicht ganz die 3.363 Kilometer nach Arica rauf – siehe vorherigen Bericht, Stichwort: Routenänderung – aber rund 2.100 Kilometer werden es wohl bis zum 4.726 Meter hoch im Herzen der Anden liegenden Paso San Francisco, der uns in einigen Wochen wieder nach Argentinien rüber bringt.


Rund 700 Kilometer davon – also ein Drittel – haben wir bereits seit Chiloé hinter uns gebracht. Wir verbinden die Fahrt immer mal wieder mit Abstechern nach Westen an die Pazifikküste, um mal mehr, mal weniger lange Abschnitte an der Küstenstrasse Richtung Norden zu fahren … zumindest dort, wo möglich …

So fuhren wir über Puerto Varas im Urlaubsmekka Chiles, dem Seen- und Vulkangebiet rund um den Vulkan Osorno, nach Bahia Mansa an den Pazifik. Von hier kann man Boote anheuern, um einem der schönsten und auch unbekanntesten Orte der Welt einen Besuch abzustatten – Caleta Condor. Leider hatte sich für uns das Wetter noch nicht wirklich gebessert. Die Regenwolken – seit Chiloé penetrant im Schlepptau – verhagelten uns auch diese Tour … im wahrsten Sinne des Wortes.


Vanlife ist halt ein Outdoor-Sport und man ist mit seinem rollenden Domizil auf Gedeih und Verderb dem Wetter ausgeliefert … inklusive immer noch tropfender Dachluke. An Reparatur ist bei Regen ja ebenfalls nicht zu denken.
Was macht der gemeine Mitteleuropäer also bei Mistwetter? Er geht in den Baumarkt shoppen! Ebenso wir … Sodimac heißt der toom hier und ist exzellent ausgestattet. Sowohl fachlich, was zu erwarten war, als auch infrastrukturell. Freies Breitband-WLAN, Toiletten, Cafeteria und sogar eine Co-Working-Area gibt es hier … da lässt es sich locker einen verregneten Tag aushalten.
Vom Sodimac in Temuco ging es gestern zu einem weiteren Ausflug an die Pazifikküste – nach Concepción und dem vorgelagerten Playa Lenga. Und dort hatten wir sie wieder – die Sonne ☀️! Als hätte sie ein schlechtes Gewissen, hat sie uns nach 1,5 Regenwochen pünktlich zum Maifeiertag den ganzen Tag mit herrlichstem Wetter beglückt … so schööööön …





Jetzt aber zum Titel dieses Beitrags. In Concepción beginnt sie nämlich, die Ruta del Mar. Eine „Scenic Route“, die sich über rund 350 (!) Kilometer an der Pazifikküste an malerischen Fischerorten vorbei und an verträumten Buchten entlang gen Norden schlängelt.
Wie gemacht für uns!

Der erste Abschnitt führte uns heute bei erneutem Kaiserwetter von Concepción bis ins etwa 100 Kilometer nördlich gelegene pittoreske Pazifik-Dorf Cobquecura an den dortigen Playa Loberia. Der Playa hat seinen Namen von den wenige Meter vorgelagerten „Isoletes de la Loberia“. „Ein kahler Felsen“, würde der Ahnungslose sagen. Keineswegs! Auf dem kahlen Felsen lebt nämlich eine Seelöwen-Kolonie, die ordentlich Krawall macht …




So verbringen wir die heutige Nacht an diesem skurrilen Strand, 20 Meter von der Brandung des Pazifiks entfernt und lauschen den Wellen und dem Heulen der Seelöwen … gute Nacht! 💤
Super Erlebnisse und schön das ihr Vorsicht vor Leichtsinn walten lässt. Freu mich soviel positives zu hören und lesen✌🥰