Den Bundesstaat Parana, in dem das UNESCO Biosphärenreservat der Ilha do Mel liegt, gibt es erst seit 1853, nach seiner Abspaltung von São Paulo. Seitdem ist die Konkurrenz zwischen den beiden Bundesstaaten groß und sie werden immer wieder miteinander verglichen. Und tatsächlich haben beide Bundesstaaten einige Superlative gemeinsam, gehören sie beispielsweise zu den Bundesstaaten mit dem höchsten Lebensstandard und der bestgebildeten Bevölkerung in Brasilien. Beides konnten wir sehr gut auf unserer Fahrt durch São Paulo und Parana erkennen und erleben.



Auf dem Weg zur Ilha do Mel, durchquerten wir das ruhige Kolonialstädtchen Morretes, idyllisch in einer smaragdgrünen Ebene am Fuße der Serra do Mar gelegen. Von dort aus ging es zügig in einer knappen Stunde über Paranagua nach Pontal do Sul, von wo aus die Fähren auf die Ilha do Mel abfuhren.




Die wie eine Sanduhr geformte Insel ist der unberührteste und malerischste Urlaubsort im gesamten Süden Brasiliens und liegt strategisch günstig am Eingang zur Baia de Paranagua. Ein mächtiges, direkt am Strand gelegenes pittoreskes Fort aus dem 1760er Jahren, die Fortaleza de Nostra Señora dos Prazeres, zeugt von der militärisch relevanten Geschichte der Insel. Die „Honiginsel“ wird insbesondere für ihre wilden Strände, die guten Wellen zum Surfen und ihre malerischen Küstenwanderwege geschätzt. Sandige Wege durchziehen die Insel, auf der es kein einziges Auto gibt. So ist die Ilha do Mel ein Refugium für Surfer und Strandurlauber sowie für alle, die Erholung, ein schlichtes Ambiente und Abgeschiedenheit suchen. Im derzeitigen brasilianischen Winter kommen diese Aspekte aufgrund der geringen Touristenzahl deutlich stärker zur Geltung, insbesondere an Tagen, wie dem unseres Besuchs, an dem im Winter üblicher mystischer Küstennebel über den dann windstillen Stränden und Regenwäldern hängt und die Insel surreal-gespenstisch erscheinen lässt.





Wir haben den Ausflug auf die Insel sehr genossen und die Ruhe, Abgeschiedenheit und unberührte Natur bei ausgedehnten Küstenwanderungen auf uns wirken lassen. Immerhin hatten wir am Ende des Tages gute 25.000 Schritte auf dem Tacho … not bad!



