Deutschland in Peru

In Brasilien hatten wir bereits das schräge Erlebnis, deutsche Kultur mitten in Südamerika kennenzulernen. Umso weniger waren wir überrascht, auch hier in der Hauptstadt Perus, Lima, eine Enklave deutschen Volksgutes zu entdecken … in diesem Fall jedoch weitaus weniger schräg als damals in Brasilien und zudem mit handfesten Vorteilen für uns.

Der German Country Club – auch Club Germania genannt – liegt in Surco, einem gehobenen Stadtteil Limas – wer hätte es vermutet. Der Verwaltungschef Willy, selbstredend Deutscher, hat ein Faible für Overlander, wie wir, und lässt sie bereitwillig und kostenfrei auf dem Vereinsgelände mitten in Lima für ein paar Tage übernachten. Perfekt! Es werden jedoch ausschließlich Overlander mit deutschem Paß aufgenommen … Glück gehabt 😎. Normalerweise bekommt man nur eine Übernachtung bewilligt, wenn man jedoch nett nachfragt, wie wir, auch schon mal drei Nächte.

So blieben wir das gesamte Wochenende von Freitag bis Montag in Lima, besichtigten die wunderschönen Stadtteile Miraflores, Barranco und das Centro Histórico von Lima, gingen lecker Ceviche essen und konnten alle Einrichtungen des Clubs, wie das tolle Schwimmbad, den Sportplatz und die modernen und heißen Duschen, mit nutzen. Was will man mehr?

Künstlerviertel Barranco

Die Stadtteile Miraflores und Barranco liegen direkt an der Steilklippe, die das höher gelegene Lima vom Strand und der Schnellstrasse trennt. Von hier hat man teils spektakuläre Aussichten auf den Pazifik und die Skyline der Stadt. Das diese Stadtteile bei den betuchteren Einheimischen sehr beliebt sind, liegt auf der Hand. Durch die zahlreichen Parks konnten wir kilometerlang an der Steilküste entlang spazieren und das Leben der Einheimischen beobachten.

Lima liegt spektakulär an einer Steilküste hoch über dem Pazifik …

Das historische Zentrum Limas ist um den zentralen Plaza Mayor angesiedelt. Pünktlich zum alltäglichen, fantastisch choreographierten Wachwechsel der Präsidentengarde um 12 Uhr waren wir am Sonntag am Präsidentenpalast und konnten das Spektakel miterleben … einmalig!

Das historische Zentrum Limas ist primär geprägt durch die fantastisch verzierten Holzbalkone der kolonialen Gebäude, die insbesondere rund um den Plaza Mayor grandios erhalten sind.

Plaza Mayor von Lima

Wir hatten anschließend mal wieder das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und konnten die Tanzgruppen der „Fiesta Cultural“ bei ihrem Marsch durch das historische Zentrum und die Innenstadt begleiten. Diese regelmäßig stattfindenden öffentlichen Tanzveranstaltungen erinnern uns mit ihrer Farbenpracht, Fröhlichkeit und Lebensfreude regelmäßig an südamerikanischen Karneval. By the way … hatte ich erwähnt, daß wir Tickets ergattern konnten für Karneval in Rio 2025? Ja, wir sind Anfang März dabei und zwar mit Plätzen im Sektor 11 des Sambodromos – exakt dort, wo die Sambaschulen hindurchtanzen … wir freuen uns mega darauf!

Nach einem entspannten Wochenende in Lima zog es uns dann am Montagmittag weiter Richtung Norden, wo für diese Woche ein mehrtägiger Abstecher in die landschaftlich grandiose „Cordillera Blanca“ in den nördlichen Anden Perus ansteht. Diese Gebirgskette ist mit einer Länge von 180 km und über 50 Bergen über 5700 m die höchste des amerikanischen Kontinents und zugleich die höchste in den Tropen. Mit ihren weißen Berggipfeln, zerklüfteten Tälern, ihren türkisfarbenen Gletscherlagunen und den einmaligen Trekkingrouten ein absolut lohnendes Ziel für uns …