Deutschland in Ecuador

Es scheint mittlerweile so, daß deutsche Kultur und Kulinarik in fast jedem Land Südamerikas in der einen oder anderen Form anzutreffen ist. Waren es die Nachfahren deutscher Aussiedler in Blumenau (Brasilien) und deutsche Expats im Club Germania in Lima (Peru), die wir besuchten, so ist es hier in Ecuador ein von Hansjörg Schütter, gebürtiger Nord-Deutscher, liebevoll hergerichteter Campingplatz in Ibarra mit dem alles sagenden Namen „Finca Sommerwind“, der uns eine echte Manta-Schale mit Erdinger Weißbier alkoholfrei bescherte 😂. Kulinarische Abwechslung kam uns trotz des schmackhaften südamerikanischen Essens hier durchaus ganz gelegen … ! 😜

Hansjörg und die „Finca Sommerwind“ sind für Overlander und Reisende aller Art quasi eine Institution in Ecuador und ganz Südamerika! Er, seine Frau und seine Angestellten kümmern sich rührend um alle Angelegenheiten ihrer Gäste – auch jenseits kulinarischer Gelüste …

Ist am Fahrzeug was zu tun? Hansjörg kennt den passenden Handwerker! Hat der Körper Wehwehchen? Hansjörg kennt einen guten Arzt (oder passende Heilkräuter)! Hat man offene Fragen zu Ecuador und ganz Südamerika? Hansjörg weiß die Antwort (oder jemanden, der sie weiß)! Dies und vieles mehr sind gute Argumente, die (fast) jeden Reisenden auf der Panamericana mindestens einmal auf seinen Campingplatz treibt, so auch uns …

Hansjörg hat auf alle Fragen eine Antwort und für alle Probleme eine Lösung …

Wirklich vorbei fahren kann man eigentlich auch nicht, liegt Ecuador und Ibarra zwingend und unausweichlich auf dem Weg jedes Panamericana-Reisenden, egal ob von Alaska nach Feuerland oder umgekehrt. Alternativen über Land von Kolumbien nach Peru oder umgekehrt gibt es nur unter Inkaufnahme eines Mega-Umweges über Venezuela und Nord-Brasilien inklusive Durchquerung des Amazonas-Beckens, was straßentechnisch eine echte Herausforderung darstellt und kilometertechnisch einige tausend Fahrkilometer zusätzlich bedeutet!

Unser Lieblingshund „Sue“ … so eine Liebe 🥰

Ein durchaus auch für uns relevanter Aspekt: In Kolumbien stellt sich nämlich für uns spätestens die Frage der Route zum Hafen der Rückverschiffung – Montevideo in Uruguay. Von Kolumbien aus immerhin rund 10.000 Kilometer süd-östlich gelegen. Die oben genannte Ost-Route führt durch das versorgungstechnisch schwierig zu bereisende Venezuela und das Amazonas-Becken … reizvoll … und unwägbar aufgrund etwaiger Witterungs- und Strassenbedingungen, die sich hier täglich ändern können. Die planungssicherere Variante ist die Rückreise auf der Panamericana-Westroute bis mindestens Süd-Peru. Erst hier bietet sich strassentechnisch über Puerto Maldonado die Option der Einreise nach Brasilien ins südliche Amazonas-Gebiet und weiter an den Atlantik, von wo aus man immer südwärts nach Montevideo fahren kann. Eine Option, die Stand heute unsere Präferenz genießt.

Wer kein Netz zum Angeln hat, nimmt Bambusstöcke!

Aber noch ist es nicht so weit! Zunächst steht Kolumbien auf dem Plan, die Weihnachtszeit und der Jahreswechsel. Was dies in Kombination für uns bedeutet, erfahrt ihr zu gegebener Zeit, gespoilert wird hier nicht 😉.

Nachdem wir Hansjörg und seiner Finca Anfang der Woche „Auf Wiedersehen!“ gesagt hatten, fuhren wir vom Hochland Ecuadors und der „Strasse der Vulkane“ westwärts in den subtropischen Nebelwald auf unmittelbarer Höhe des Äquators … Ziel: Mindo – das Zentrum des subtropischen Naturschutzgebietes … das jedoch ist eine andere Geschichte 😎 …