Wie seit einigen Tagen angeteasert, befinden wir uns auf dem Weg in Chiles Norden auch auf dem Weg in eine Wüstenregion, der Atacama.

Die Atacama-Wüste, kurz Atacama, erstreckt sich entlang der Pazifikküste Südamerikas zwischen dem 18. und 27. Breitengrad Süd, also in etwa zwischen den Städten Tacna im Süden Perus und Copiapo im Norden Chiles, über eine Distanz von rund 1200 Kilometern.


Die Atacama ist eine Küstenwüste und die trockenste Wüste der Erde außerhalb der Polargebiete. In ihrem zentralen Bereich besteht schon seit wenigstens 15 Millionen Jahren ein hyperarides Klima. Es gibt Orte, an denen jahrzehntelang kein Regen registriert wurde, mit durchschnittlichen jährlichen Niederschlagshöhen von nur 0,5 mm. Ihr südlicher Bereich zwischen dem 24. und 27. Breitengrad blieb deswegen bis in die jüngere geschichtliche Zeit hinein völlig unbesiedelt. So fuhren auch wir auf der Panamericana oft stundenlang gen Norden, ohne eine einzige Ortschaft zu durchqueren.






Aufgrund des extrem trockenen Wüstenklimas sind mehrere große Sternwarten auf den Bergen in der Wüste errichtet worden. Auf dem Berg Cerro Paranal – 120 km südlich der Hafenstadt Antofagasta – hat die Europäische Südsternwarte das Paranal-Observatorium errichtet. Leider ist dieses für Besucher nur samstags zugänglich. Da wir bereits am Dienstag hier entlang kamen, passte ein Besuch leider nicht in die Planung … schade!

Auffällig entlang der Hauptschlagader Chiles, der Ruta 5, sind die zahlreichen riesigen Industriekomplexe der Montanindustrie und die oft gesichtslosen Arbeiter-Siedlungen mit Zweckbauten und wenig Historie oder Sehenswertem. Die riesigen Vorkommen von Lithium, Kupfer, Silber, Gold und Platin bilden eine der Wirtschaftsgrundlagen Chiles. Hier werden zudem die größten Lithiumvorkommen der Welt vermutet.





Das kalte Meerwasser des Humboldt-Stroms bedingt, daß die Atacama kühl ist und insbesondere in Küstennähe oft Nebel vorherrscht, weshalb die Atacama auch zu den Nebelwüsten gehört. In Netzen, den Atrapanieblas, wird Küstennebel an Berghängen in der Atacama aufgefangen, der zur Wassergewinnung dient. In Chile laufen hierzu mehrere Pilotprojekte. Der Küstennebel ist auch die Lebensgrundlage der küstennahen Flora und Fauna, wie im von uns besuchten Parque Nacional Pan de Azucar wunderbar zu beobachten.









So machten wir in der letzten Woche seit dem Besuch des Valle de Elqui überwiegend Strecke. War es im Süden Chiles die „Ruta del Mar“ der wir folgten, so ist es hier im Norden die „Ruta del Desierto“, die Wüstenroute, an der wir Orte, wie Copiapo, die Mina San José, die wunderschönen Wüstenstrände an der Bahia Inglesa, die Nebelwüsten im Parque Nacional Pan de Azucar, den Fischerort Taltal, die Hafen- und zweitgrößte Stadt Chiles, Antofagasta, Calama und San Pedro de Atacama kennenlernten oder kennenlernen werden. Denn von Calama führt uns die „Ruta del Desierto“ heute an die bolivianische Grenze, nach San Pedro de Atacama, wo wir Anfang der kommenden Woche sukzessive auf Höhen von 4.000 – 5.000 m in das Altiplano Boliviens fahren werden, um auch uns den Traum eines jeden Südamerikareisenden mit dem eigenen Fahrzeug zu erfüllen – die Lagunenroute!

Was sich so idyllisch anhört, ist jedoch alles andere als das, sondern Abenteuer pur:
- Keine Straßen, nur Pisten
- Keine Tankstellen
- Keine Lebensmittel oder Wasser
- Kein Internet, keine Telefonie
- Extreme Höhe für Mensch und Maschine
- Einsamkeit, egal, was passiert
Warum man dennoch eine der abenteuerlichsten Strecken dieser Welt unbedingt (er-)fahren will, erfahrt ihr in einem der kommenden Beiträge … stay tuned 😁
Hallo ihr zwei, ich hoffe es geht euch gut und es passiert euch nichts so durch die Einsamkeit der Wüste zu fahren. Bestimmt ein Erlebnis aber hoffentlich eins ohne Gefahren. Passt auf eu ch auf. Alles Liebe Ma 🥰😘🚐