Besuch bei Freunden

Die letzten sieben Tage sind wir gemütlich die Pazifikküste nordwärts entlang getuckert … immer die „Ruta del Mar“ im Blick. Wie eine Perlenkette ziehen sich die (meistens von Vulkanasche schwarzen) Traumstrände, pittoresken Fischerörtchen und sanften und grünen Hügel der Küstenkordillere Richtung Norden. Unbeschreiblich sind die teils spektakulären Sonnenuntergänge weit im Westen des pazifischen Horizonts … wir können uns daran nicht satt sehen.

Abwechslung boten so betriebsame Örtchen, wie Pichilemu, die sich selbst die Welt-Hauptstadt des Surfings nennt. Es ist schon atemberaubend, die haushohen Pazifikwellen kilometerweit draußen auf dem Meer bereits anrollen zu sehen … mittendrin wie Ameisen die Surfer. Kommt dann die perfekte Welle, schwingen sie sich auf ihr Brett und reiten die Wellen in gekonnten Schwüngen minutenlang bis in Strandnähe … Adrenalin pur, kann ich mir vorstellen.

Pichilemu – Capital Mundial del Surf 😎

Mein Respekt ist diesen Sportlern sicher, hatte ich bereits 1996 auf Hawaii leidvoll die Urgewalt pazifischer Wellen erleben dürfen. Damals dachte ich in meinem jugendlichen Leichtsinn, daß ich das, was die können, auch locker kann. Nix da! Statt durch die Welle durch zu tauchen, brach die erste mehrere Meter hohe Welle direkt über mir. Das ganze wiederholte sich mehrmals, ich bekam nur kurz zwischendurch Luft, wurde umher geschleudert und konnte mich glücklicherweise mit allerletzter Kraft in seichteres Gewässer retten. Seitdem habe ich als jahrelanger Scuba-Taucher gelernt, enormen Respekt vor der Gewalt des Meeres zu haben …

Mittlerweile befinden wir uns in den rund 100 km westlich liegenden Urlaubsorten Santiago de Chiles kurz vor der Pazifik-Metropole Valparaiso. Konnten wir weiter im Süden problemlos überall sicher stehen, sieht es hier anders aus. Der regelmäßige Ansturm der Hauptstädter auf die Küstenorte motiviert Langfinger und Diebe, hier ihr Unwesen zu treiben. Insofern sind wir sensibilisiert, unseren geliebten Chop-Chop hier keine Minute aus den Augen zu lassen … einschlägige Berichte in iOverlander bestätigen uns hierbei explizit.

Man lernt auf einer Reise wie unserer sehr schnell, ein gutes Auge für die Umgebung, das Verhalten der Menschen und demnach für die eigene Sicherheit in oft täglich neuen Situationen und Regionen zu entwickeln. Dies ist umso wichtiger, als daß wir fast ausschließlich frei stehen. Einerseits haben die meisten Campingplätze sowieso geschlossen, andererseits liegen die schönsten Plätze oft woanders. In den ganzen vier Monaten unserer bisherigen Reise haben wir ganze 3 Nächte auf einem Campingplatz gestanden … 2 Nächte zur Vorbereitung vor der Abreise auf die Osterinsel und 1 Nacht nach der Rückkehr spät abends …

Eine Familie zum Knutschen … v.l.n.r.: Javier, Jeanette, Jorge und Rafael

Apropos Valparaiso und apropos Osterinsel … erinnert ihr euch an Jorge, Jeanette und ihre beiden Kinder Javier und Rafael? Die wohnen in Valparaiso. Damals auf der Osterinsel hatten wir uns angefreundet und durften an ihrer Hochzeit teilnehmen. Der Abschied fiel damals schwer aber umso leichter, als das ein Wiedersehen in Aussicht stand … nämlich nächstes Wochenende bei ihnen zuhause in Valparaiso!

Rafael freut sich schon – aber hört selbst 😁:

Nachricht von Rafael, den Natalie in ihr Herz geschlossen hat … voll süß!