Mindo

Von Quito windet sich die alte Strasse nach Santo Domingo an spektakulären Steilhängen entlang durch den dunstigen Nebelwald des Mindo Forest Reserve. Am späten Montagnachmittag letzter Woche kamen wir in den letzten Zügen der Dämmerung an unserem Ziel an – der Mindo Lindo EcoLodge … ein herrliches Refugium mitten im Nebelwald und unser Quartier für die kommenden 2 Tage …

Wenn etwas an Mindo besonders ist, dann ist es seine artenreiche Vogelwelt. Bereits am Stadteingang strahlte uns die Statue eines Andenklippenvogels entgegen und auf dem Hauptplatz des Örtchens thront ein riesiger bunt bemalter Kolibri. Seit 1900 nutzen Vogelbeobachter die Neujahrsferien, um hier Vogelarten zu zählen. Die bald anstehende jährliche Weihnachtszählung der Audubon Society wurde ursprünglich eingerichtet, um sich von den „Dunkeljagden“ zu distanzieren, die dokumentierten, wie viele Vogelarten die Angehörigen der reichen Oberschicht mit Gewehren töten konnten. Mindo nimmt seit 1995 an diesem Wettbewerb teil und hat ihn sechs mal gewonnen – jedes Mal wurden in dem Ort mehr als 400 (!) Vogelarten gezählt.

Der subtropische Nebelwald und die Vogelwelt sind demnach hier der Star, ansonsten lassen sich in Mindo und Umgebung zahlreiche Abenteuer, wie Rafting, Tubing, Ziplining, Canyoning, Canopy, Quad-Touren und vieles mehr unternehmen. Wir beließen es bei der Erkundung des Nebelwaldes und der bunten Vogelwelt, in der Mindo Lindo EcoLodge hatten wir dazu ausgiebig Gelegenheit.

Pedro und seine deutsche Frau Heike haben die Lodge in 30 Jahren liebevoll in ein Naturparadies verwandelt. Rings um das Hauptgebäude, an dem wir standen, wurde ein natürlicher Nebelwald wieder aufgeforstet und mit dem bereits bestehenden Primärwald in eine grüne Oase der Ruhe verwandelt … traumhaft!

Während unserer Anwesenheit war Heike mit einer Reisegruppe im Amazonasgebiet unterwegs. Wir hatten demnach das absolute Vergnügen, mit Pedro Vorlieb nehmen zu dürfen … ein wunderbarer Mensch, unbeschreiblich gastfreundlich und höflich! Es sei jedem Reisenden nach Ecuador wärmstens ans Herz gelegt, hier ein paar Tage der Ruhe und Idylle zu verbringen und sich von Pedro die Flora und Fauna bei einer seiner leidenschaftlichen Touren durch „seinen“ Wald näher bringen zu lassen …

Schweren Herzens verabschiedeten wir uns am Mittwoch, um noch eine Nacht direkt in Mindo zu verbringen und die einmalige familiengeführte Schmetterlingsfarm „Mariposas de Mindo“ mit ihren farbenprächtigen Faltern zu besuchen.

Am Donnerstag machten wir uns dann wieder auf den Weg zurück nach Quito, wo wir das Wochenende in der Hauptstadt Ecuadors verbringen wollten – rechtzeitig zu den „Fiestas de Quito“, ein einwöchiger Zeitraum von Ende November bis zum 6. Dezember, bei dem die Gründung Quitos gefeiert wird …