Feliz año nuevo …

… sagt man hier in den spanisch sprechenden Länder als Neujahrsgruß. Mit einem lässigen „Glück in Tück!“ würde ich hier zweifelsfrei nur fragende Gesichter ernten 😜. Der heutige Neujahrstag war sehr entspannt für uns – ebenso, wie der gestrige Sylvesterabend. Kaum öffentliche Feierlichkeiten auf der Insel, eher im privaten Kreise … und auch keine Feuerwerksraketen. Lediglich ab und an hörte man einen Böller knallen. Einen entspannteren Jahreswechsel haben wir in unserem Leben bisher kaum erlebt …

Dafür haben wir es uns gestern Abend noch einmal kulinarisch gut gehen lassen und beide einen frischen Lobster in Knoblauchsauce aus dem karibischen Meer genossen … lecker! Neben den kulinarischen Köstlichkeiten kann die Isla Providencia primär mit ihrer unverfälschten und authentischen Natur und Kultur punkten … so auch bei uns …

Aufgrund der Abgeschiedenheit der Insel ist dieses Eiland komplett untouristisch. Man liest in vielen Blogs über Providencia und über viele Inseln oder Strände auf der Welt generell, sie seien das Paradies. Aber was heißt das schon, wenn es so inflationär benutzt wird wie heutzutage? Dennoch müssen wir festhalten, daß Providencia der einzige Ort auf unserer gesamten nun 12-monatigen Reise war, für den wir diesen Begriff wirklich in den Mund nehmen würden!

Alle Hügel sind komplett mit saftig-grünem Dschungel bewachsen, von oben bis unten. Das sieht fantastisch aus! Zudem konzentriert sich die Bebauung von Providencia auf die an der Küste entlang führende Ringstraße, im Inneren der Insel gibt es Natur pur. Und dann sind da noch die zahlreichen wunderschönen palmenbewachsenen Strände, die ebenso zweifelsfrei das Prädikat „pardiesisch“ verdienen. 

Über eine Fußgängerbrücke mit der Hauptinsel verbunden ist die kleine Nachbarinsel Santa Catalina. Geht es auf Providencia bereits außerordentlich gemächlich zu, so ist der Entschleunigungsfaktor hier noch einmal deutlich höher. Dafür hat Santa Catalina Historisches zu bieten! Nicht nur, daß der berühmte Freibeuter Henry Morgan hier allerorten seine Fußspuren hinterlassen hat, nein. Er soll sogar an einem geheimen Ort auf der Insel einen Schatz versteckt haben, der bis heute noch nicht gefunden worden sein soll. Solches oder ähnliches Seemannsgarn habe ich freilich bereits auf vielen meiner Reisen in die Karibik, u.a. nach Panama, Guadeloupe oder auf die Bahamas gehört und gelesen. Wir haben hier jedenfalls niemanden gesehen, der sich mit Schaufel, Kompass und Schatzkarte durch das Dickicht geschlagen hätte 😉 …

2025! Da ist es also, das neue Jahr und irgendwie fühlt es sich nicht groß anders an als das alte 🤔. Gedanklich werden wir uns jedoch so langsam mit unserer Rückreise und deren Organisation beschäftigen müssen. Sicher, bis Cartagena, dem Abreisehafen von Chop-Chop, ist es von Bogotá aus nicht mehr allzu weit und so ist die reine Fahrzeit nicht mehr der primäre Zeitfresser. Dennoch muß an einige Punkte dies- und jenseits des Atlantiks gedacht werden, damit wir und Chop-Chop wieder munter und gesund unsere Füße bzw. Reifen auf europäisches Festland setzen können.

Vor diesem Hintergrund werden wir unsere in den zwei Wochen hier in der Karibik erworbene Entschleunigung beibehalten, in den kommenden zwei Monaten gemächlich die Schönheiten Kolumbiens erkunden und uns die Zeit für die Erledigung der anstehenden organisatorischen Themen nehmen.

In diesem Sinne dann zumindest in Richtung der potenziellen Leserschaft ein hoffentlich verständliches „Glück in Tück!“ 🙋‍♂️🙋‍♀️😘