Ein besonderes Naturschauspiel liegt ganz im Süden des schönen Departements Santander, das wir nun schon einige Wochen bereisen – die „Quebrada Las Gachas“.





Die Schlucht liegt südlich der kleinen Gemeinde Guadalupe, eingebettet in eine sattgrüne, hügelige Landschaft mit einem atemberaubenden Blick auf die Andenkordilleren. Mitten im Dorf macht der Hauptplatz mit seinen mehr als 20 Königspalmen, die den Park vor der Kathedrale säumen, mächtig Eindruck. Das Dörfchen Guadalupe ist typisch für Santander und Barichara und Guane sehr ähnlich: niedrige weiß getünchte Adobe-Häuser, rote Dachziegel, mit Kopfstein gepflasterte Straßen, Sonne satt und wie immer freundliche Einwohner.




Freundlich waren auch unsere Gastgeber hier auf dem Camping und Hostal „MaCabanas“ … die meisten zumindest. Das Dutzend der heimischen Papageien auf dem Gelände nämlich war ziemlich aggro – vielleicht wollten sie aber auch nur spielen 😉 … . Ich jedenfalls habe mir einen Spaß daraus gemacht und die mächtigen Vögel ebenso mächtig geärgert. Zumindest hatten sie vor mir anschließend gehörigen Respekt … ich vor denen aber auch 😜 …





Ein Spaziergang durch die ländliche Umgebung führte uns am heutigen Mittwoch nach etwa einer Stunde und zurückgelegten 4 km zu unserem Ziel – das Flüsschen Las Gachas. Mittlerweile der Hitze ausgesetzt, sehnten wir uns nach einem Bad. Die natürlichen Vertiefungen, die wie Jacuzzis anmuten, boten sich dafür zum Abkühlen zwangsläufig an.





Die Eisenoxide in den Felsen sorgen dafür, dass der Fluss rot zu schimmern scheint, was den Vorteil hat, dass man ganzjährig das Farbenspiel genießen kann. Die Farben erscheinen klarer, wenn es ein paar Tage keinen Regen gegeben hat, so wie derzeit. Skurrile Aushöhlungen in dem felsigen Flussbett werden als Jacuzzis genutzt. Die Vertiefungen können 2 bis 6 Meter erreichen und sind wunderbar dazu geeignet, sich gemütlich hinein zu setzen und das kristalline Wasser zu genießen.





Laut Geologen konnten sich diese Ausformungen vor Jahrtausenden durch verstärkte vulkanische Aktivitäten formen. Außerdem ist auch die tektonische Plattenverschiebung innerhalb des nördlich gelegenen Canyons Chicamocha dafür verantwortlich. In diesem steinernen Flussbett finden wir mehr als 100 dieser Krater vor.

Ein recht skurriles Bild: eine Mondlandschaft angereichert mit Vegetation und Wasser … fast nicht von dieser Welt.