Tatsächlich! Nach dem Start unserer Reise an Sylvester 2023 sind wir mittlerweile über Argentinien, Uruguay, Chile, Bolivien, Brasilien, Paraguay, Peru, Ecuador in Kolumbien, dem neunten und letzten Land unserer Reise durch Südamerika gelandet. Wow!

Noch ist es aber deutlich zu früh für ein Resumée oder einen melancholischen Rückblick, haben wir doch noch einige Highlights hier in Kolumbien und auch in einem der anderen acht Länder vor der Brust 😉. Wie ich bereits sagte: gespoilert wird hier nicht, alles zu seiner Zeit …

Nachdem wir also in den vergangenen 1,5 Wochen eine tolle Zeit auf dem „Armony Camp“ bei Fernando und Evelyn im Osten von Quito verbracht haben, hieß es für uns am Donnerstag dieser Woche, „Bye-bye“ zu sagen. Der Abschied fiel mal wieder schwer! Sind wir als Gäste zu den beiden und ihrer Familie gekommen, so gingen wir an diesem Donnerstag zweifelsfrei als Freunde, so gut haben wir uns verstanden und so viel schöne gemeinsame Zeit haben wir miteinander verbracht.

Ein Wiedersehen ist jedoch bereits geplant! Fernando als gebürtiger Kolumbianer beabsichtigt nämlich, mit seiner Liebsten im Februar 2025 in sein Heimatland zu reisen, in dem wir uns zu der Zeit ebenfalls noch befinden … gemeinsames Treffen demnach vorgesehen. Mal schauen, wann und wo das klappt …


Von Quito aus ging es also für uns am Donnerstag dieser Woche direkt zur kolumbianischen Grenze, wo wir spät abends im Dunkeln ankamen. Ein wenig nervös waren wir schon, wollten wir doch Fernandos Idee Folge leisten. Er meinte als erfahrener Grenzgänger nämlich, man könne die Grenze mit seinem Fahrzeug ganz einfach ohne den lästigen Aus-/Einreiseprozess passieren und direkt zur ersten Grenzstadt auf kolumbianischer Seite fahren – Ipiales. Hmmm? Ganz wohl war mir bei dem Gedanken einer faktisch illegalen Einreise nach Kolumbien irgendwie nicht – aber wenn Fernando das sagt …
Auf ecuadorianischer Seite der Grenzbrücke interessierte es tatsächlich niemanden, als wir freundlich grinsend an Migración und Aduana vorbei fuhren – auf der kolumbianischen Seite der Grenzbrücke sah das jedoch anders aus 😳.
Nachdem wir auch hier freundlich grinsend problemlos Migración und Aduana passierten, machte einige Meter dahinter der grimmig dreinschauende Polizeibeamte ein eindeutiges Handzeichen, mit dem er uns signalisierte, daß wir anhalten sollten, was wir in Ermangelung von Alternativen dann auch taten. Da ich in freundlichem Grinsen gerade Übung hatte, behielt ich dieses bei und zuckte ebenso freundlich mit den Achseln auf die in mir nicht verständlichem spanisch übermittelten Worte. Standardmäßig rückt man in so einem Fall üblicherweise Fahrzeugschein, Reisepass und das „Temporary Import Permit“, das Dokument, mit dem bestätigt wird, daß man sein Fahrzeug ordnungsgemäß zur temporären Einfuhr im Land angemeldet hat, raus. Letzteres erhält man nach der persönlichen „Einfuhr“ bei der Migración anschließend bei der Aduana … ja genau … da, wo wir freundlich grinsend vorbei gefahren sind 😱.
Ob es mein freundliches Grinsen war, welches dazu führte, daß er sich mit Fahrzeugschein und Reisepass und einem intensiven Blick in den Innenraum von Chop-Chop zufrieden gab, ist nicht überliefert. Vermutlich war es aber eher die fortgeschrittene Stunde und die Tatsache, daß er genervt war, daß wir nichts von seinen Worten verstanden haben … oder zumindest so taten. Ein probates Mittel in nahezu allen brenzligen Situationen bei Reisen in Lateinamerika.
Willkommen in Kolumbien!
P.S.: Natürlich sind wir NICHT ohne korrekte Aus- und Einreise von Ipiales aus weitergefahren! Wir fuhren am nächsten Vormittag ausgeruht und bei Tageslicht die 6 Kilometer zurück zur Grenze, um – natürlich weiterhin freundlich grinsend – brav bei Migración und Aduana auf ecuadorianischer und kolumbianischer Seite der Grenzbrücke erfolgreich vorzusprechen und dann abschließend auch unser kolumbianisches „Temporary Import Permit“ in den Händen zu halten 😜


Die Erkundung eines faszinierenden Landes, welches durch die Terrorherrschaft der Drogenkartelle Ende des 20. Jahrhunderts – dazu ein eigener Beitrag zu gegebener Zeit – zurecht weltweit einen extrem schlechten Ruf inne hatte, kann also beginnen … begleitet uns gerne dabei …
Ein Gedanke zu „Willkommen im letzten Land“
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