Die Hand Gottes

… so nannte Diego Armando Maradona 1986 sein Hand-Tor zum 1:0 im Viertelfinale der Fußball-WM in Mexiko gegen England. Argentinien gewann letztlich 2:1, das (unrechtmäßige) Tor wurde weltberühmt … und Argentinien bekanntermaßen Weltmeister … gegen Deutschland.

Weltberühmt sind auch die Hände, die bis auf die Zeit um 7.000 v. Chr. datiert werden und in den Höhlen im argentinischen Nirgendwo zu finden sind … wir sind trotzdem dorthin gefahren …

Das malerische und fruchtbare Tal des Rio Pinturas, in dem die Höhle liegt …

Rund 40 staubige Kilometer über Wellblech-Schotterpiste der übelsten Sorte durften wir die Ruta 40 südlich von Perito Moreno verlassen, um dorthin zu gelangen. Verwundert rieben wir uns die Augen, wie viele andere Gesellen es uns gleich taten. Eine Deklaration als UNESCO-Welterbestätte (seit 1999) bewirkt offensichtlich Wunder und lässt interessierte Menschen oftmals erstaunliche Strapazen auf sich nehmen … zu recht, muß ich sagen!

Die Malereien datieren von 7.000 bis 1.000 vor Christus. Sie werden je nach Stil in drei Gruppen eingeteilt, die die Buchstaben A, B, und C tragen.

Die Gruppe A ist die mit dem höchsten künstlerischen Niveau. Sie besteht vor allem aus Jagdszenen, in denen Guanakos und Menschen dargestellt sind, dabei sind die Menschen kleiner gemalt als die Guanakos. Die menschlichen Figuren sind in mehreren Posen dargestellt, die ein bemerkenswertes Darstellungsvermögen für Beweglichkeit offenbaren. Die Malereien dieser Gruppe sind in schwarz, ockergelb, hellrot und violett gehalten.

In der Gruppe B befinden sich vor allem statische menschliche Figuren mit kleinen Köpfen, Darstellungen von Guanakos, Abdrücke von Händen und diverse abstrakte Darstellungen, wie Kreise, Spiralen, Punktreihen, Schlangenlinien und Rechtecke. Die Malereien sind farblich in schwarz und violett gehalten.

Die Gruppe C besteht aus Darstellungen von Händen in negativer Form, es wurde also der Umriss der Hand durch Übermalung dargestellt, sowie relativ großen menschlichen Figuren. Hier dominieren rote Farbtöne.

Zwar ist die Cueva de las Manos die bedeutendste Fundstätte, jedoch existieren auch in anderen Höhlen sowie an Felswänden in der Schlucht vergleichbare Malereien. Die Farbe der Malereien besteht aus Gips und Eisenoxiden (Hämatit) und sie haben erstaunlicherweise in diesen mehreren tausend Jahren nichts von ihrer Farbkraft eingebüßt.

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