… ist eine Grundvoraussetzung bei einer Reise, wie wir sie gerade machen – insbesondere, wenn man Bergketten mit 3.000 – 5.000 Meter Passhöhe überwinden will. Das Wetter ändert sich zuweilen schneller, als man (um-)planen kann und so nahm das Schicksal an diesem letzten Januar-Wochenende seinen Lauf …
Wie im letzten Beitrag angeteasert, wollten wir über den Paso de Agua Negra mit einer Passhöhe von 4.800m die Anden Richtung Chile überqueren … Pustekuchen!
Bereits am Vorabend – am Freitag, den 26.01.2024 – schüttelten kräftige aus den Anden kommende Gewitter Chop-Chop und uns durch, so daß bei mir alle Alarmglocken klingelten. Am Samstagmorgen checkte ich dann die gängigen lokalen Informationsseiten im Internet und bekam prompt die befürchtete Info … „Paso de Agua Negra – Cerrado (gesperrt)“.
Was war passiert? Während der Gewitter und der auf der Höhe zu erwartenden Bedingungen ging bei Kilometer 355 eine Geröll-Lawine ab und blockierte den Pass. Wie wir später erfuhren, war der Pass bis Sonntagmittag geschlossen. Da der Zeitpunkt der Freigabe am Samstagmorgen noch ungewiss war und wir bzgl. Abflug auf die Osterinsel zeitlichen Druck hatten, entschieden wir kurzerhand, den knapp 300 Kilometer südlich liegenden „Paso Libertadores“ für unsere Anden-Passage zu nutzen.
Die Route wurde also umgeplant … nächstes Ziel Mendoza in der argentinischen Weinregion!




Da wir spätestens zum Monatswechsel in Santiago de Chile sein wollten, hatten wir also rund 4 Tage Zeit, um über die neue Route dort hin zu gelangen … und zu schauen, wo man unterwegs gut übernachten und schöne Dinge erleben kann.
Gesagt, getan! Und auch das ist eine laufende Erkenntnis des flexiblen Reisens: etwas vordergründig Negatives entpuppt sich sehr oft nach hinten raus als etwas Positives … Karma halt!
Wir verbrachten wirklich schöne 1,5 Tage in dem chilligen und entspannten Mendoza, wurden just nach dem nicht geplanten (und anstrengenden) Fahrtag dorthin am späten Nachmittag von einem Stadion-Polizisten zum Besuch des Stadions zum Live-Spiel des Club Atletico Mendoza eingeladen und konnten so hautnah die fantastische Atmosphäre eines argentinischen Fussballspiels miterleben … mega!


@Hansemann: es spielte übrigens blau-weiß (CA Mendoza) gegen gelb-schwarz (unbekannt – aber wohl nicht Dortmund 😜) … blau-weiß gewann 1:0! Balsam auf die Seele …
Montags ging es Richtung Anden-Pass „Paso Libertadores“ und zu einem ersten Zwischenstop am Lago Potrerillos, wo wir den Thermen in Cacheuta einen (Bade-)Besuch abstatteten.






Nach einem entspannten Badetag ging es hoch auf den Pass und kurz vor Erreichen der Passhöhe erblickten wir bei strahlend blauem Himmel, den sonst üblicherweise in Wolken gehüllten Gipfel des mit 6.961 Metern höchsten Berges der westlichen Hemisphäre und des amerikanischen Doppelkontinentes … den Aconcagua!



Die Nacht von Dienstag auf Mittwoch verbrachten wir dann auf der Passhöhe auf rund 3.200m, nachdem wir zum Tagesabschluß die Christo Redentor-Statue nach Fahrt in Serpentinen über unbefestigte staubige Waschbrett-Piste überwiegend im ersten Gang auf 3.800m erreichten. Das Denkmal wurde 1904 zum Gedenken an die friedliche Lösung des Grenzstreits zwischen Chile und Argentinien errichtet. Diesen Höhen-Highscore schaffte unser Chop-Chop (und auch wir) ohne Murren. Eine gute Feuertaufe für die zahlreichen bevorstehenden Aufgaben deutlich über 4.000m 😉.


Somit waren wir pünktlich am Mittwoch Nachmittag in Santiago de Chile, der Hauptstadt Chiles … aber das ist eine andere Geschichte …
Alles perfekt 👌 Inklusive des Blau-weißen Siegs 😂😉👍
Wow, atemberaubend. Wir fiebern hier in Deutschland mit euch mit. 🤗 Danke für die Einblick und Bilder und vor allem die spannenden Text. Wir können eurer nächstes Lebenszeichen kaum erwarten. LG Karin und Jens-Peter
Lieben Dank, Jens-Peter und Karin. Freut uns enorm, daß wir euch auf unsere Reise mitnehmen dürfen. Motivation pur für uns 🙂