Parque Nacional Iberá

Argentinien hat uns also wieder! Kurz war er, der Stopover in Paraguay, dennoch sehr abwechslungsreich. Zumindest können wir nun mitreden und unseren eigenen Eindruck vom Land widergeben … und der ist aus unserer Sicht äußerst positiv!

Einige Monate ist es bereits her, seitdem wir das letzte Mal in Argentinien waren – in Buenos Aires nach der Ausschiffung von unserer Expeditionstour in die Antarktis und nach Süd-Georgien. Anfang April war das, also vor fast 5 Monaten … die Zeit rennt 😅 …

Der damalige Stopover in BA war jedoch kurz und zählt eigentlich nicht. So „richtig“ waren wir im Februar und März das letzte Mal in Argentinien und sind die Ruta 40 Richtung Süden durch Patagonien und weiter nach Feuerland und Ushuaia gefahren … sehr schön war‘s. Die Erinnerungen sind demnach positiv und wir freuen uns auf unseren Trip nach Nord-Argentinien in diesen Tagen des späten Augusts und des Septembers, des späten Winters und frühen Frühlings auf der Südhalbkugel. Vor uns liegt die koloniale Perle Argentiniens, Salta, und der andine Nordwesten Argentiniens. Ja, richtig, wir kommen wieder in die Anden! Zunächst gemächlich in Höhen von 1.000 – 2.000 Meter, sukzessive jedoch wieder hinauf bis auf 4.000 Meter und darüber …

Auf dem Weg in den Nordwesten Argentiniens führt uns die RN 12 immer an der paraguayischen Grenze auf der einen Seite und dem Parque Nacional Iberá auf der anderen Seite entlang. Hier haben wir in dieser Woche einen längeren Stop eingeplant! Warum? Weil das etwa 18.000 ha große Feuchtgebiet – das zweitgrößte der Welt nach dem Pantanal in Brasilien – Heimat einer Vielzahl und Vielfalt von Vögeln und anderen Tierarten ist und als einer der besten Plätze in ganz Südamerika gilt, um Tiere in freier Wildbahn zu beobachten.

Die Seen und Lagunen des Parks sind seicht, sie werden ausschließlich vom Regenwasser gespeist und sind in der jetzigen Trockenzeit noch deutlich seichter. Diesen fruchtbaren Lebensraum teilt sich eine verblüffende Vielzahl von Lebewesen: Kaimane aalen sich in der Sonne, Wasserschweine fressen ungestört in deren Nähe und Brüllaffen – offiziell das lauteste Tier der Welt – tun das, was sie am Besten können. Zudem gibt es hier Sumpfhirsche, Mähnenwölfe, Nutrias, Otter und … Piranhas! Deshalb ist vom Schwimmen in den Gewässern dieser Gegend abzuraten. Die Tierchen verspeisen einen zwar nicht wie im Film, können aber dennoch für üble Bisswunden sorgen. Die Einheimischen hier meinten, daß man nur in Bewegung bleiben müsse, um nicht von diesen Tierchen gebissen zu werden … bietet sich beim Schwimmen auch generell an, um nicht unterzugehen 😂.

Nach drei Tagen in dieser ruhigen und wunderbaren Naturoase geht es für uns morgen zurück auf die RN 12 und weiter gen Westen … Salta, wir kommen!