Diesen Nachtrag möchten wir euch nicht vorenthalten, da wir am vergangenen Sonntag nach der brasilianischen auch die argentinische Seite des Iguaçu-Wasserfalles angeschaut haben – mit ganz anderen und extrem eindrucksvollen Perspektiven.




Sieht man von der brasilianischen Seite die Wasserfälle primär als Panorama auf gesamter Länge aus der horizontalen Perspektive, wird einem auf der argentinischen Seite noch einmal ein ganz anderes und extrem eindrucksvolles Spektakel geboten, indem man an die großen Wasserfälle inklusive dem „Garganta do Diabo“ – dem Teufelsschlund – von oben ganz nah heran kommt. Schaut dazu auch unbedingt unser Video vom 18. August 2024 an … atemberaubend!




Was für uns jedoch absolut unverständlich war, war das Zutrittsszenario zu einem der größten Attraktionen Argentiniens. Dieses machte mal wieder mehr als deutlich, daß in diesem Land leider wirtschaftlich und organisatorisch einiges im Argen liegt.
Üblicherweise ist an einem Sonntag mit regem Besucheraufkommen zu rechnen, insbesondere dann, wenn im Nachbarland Paraguay in der Woche zuvor ein Feiertag war und viele Paraguayer diesen genutzt haben, um ein langes Wochenende einzuläuten und dieses u.a. bei den unmittelbaren argentinischen Nachbarn zu verbringen. So war es dann auch – der Andrang war groß!
Die organisatorisch Verantwortlichen des Parque Nacional Iguazù hatten das so irgendwie gar nicht auf dem Schirm und lediglich 2 Kassenhäuschen besetzt, vor denen sich bereits morgens um 10 Uhr lange Schlangen bildeten. Doch damit nicht genug. Nach 45-minütigem Anstehen teilte uns die gute Dame im Kassenhäuschen mit, daß VISA Kreditkarten heute leider nicht funktionieren, Mastercard und American Express hingegen schon. Hmmm, dachte ich mir, gut, daß ich immer redundant unterwegs bin und neben VISA auch meine Amex-Karte mit dabei habe. Freudig überreichte ich diese der Dame. „Lo siento, lo siento, Amex tampoco funciona hoy“, bekam ich als Antwort. Ich konnte erahnen, was sie damit meinte …
Wie ich denn nun den Eintritt zahlen solle, fragte ich sie. Kein Problem, erwiderte sie, Bargeld geht immer 😂 und nebenan ist gleich ein Geldautomat. Was sie verschwieg: auch hier bildete sich bereits eine lange Schlange frustrierter VISA-Kreditkarten-Besitzer. Zudem hatte ich auf unseren vorherigen Aufenthalten in Argentinien tunlichst darauf verzichtet, Geld an Geldautomaten zu ziehen. Erstens kannst Du maximal 50 Euro in lokaler Währung abheben und zweitens musst Du dafür etwa 7 Euro Gebühr bezahlen … pro Abhebung versteht sich. Das sind faktisch 14% Gebühren … Wucher! Da wir den beiden deutschen Bekanntschaften aus dem Bus ebenfalls aus der Patsche helfen mussten, waren somit ganze 4 (!) Abhebungen und 28 Euro an Gebühren fällig … unglaublich!
Letztlich waren wir abends dennoch froh, daß wir den Besuch trotz aller Hindernisse machen konnten. Der Park auf der argentinischen Seite ist spitze, hat tolle Wanderwege durch eine einmalige Natur, einen Zug, der die Gäste durch den Park fährt, gute Infrastruktur und eine einmalige Lage in unmittelbarer Nähe dieses grandiosen Naturschauspiels.


Damit wollen wir das Kapitel Iguazù-Wasserfälle und Brasilien nun aber schließen und das Kapitel Paraguay in dieser Woche aufschlagen. Das jedoch ist eine andere Geschichte …