Mariana

Edle Kolonialarchitektur und zwei der schönsten Plätze in Minas Gerais zieren das entzückende 1696 gegründete Mariana, das eines der ersten Siedlungen des Staates war und auch als seine erste Hauptstadt diente. Zusammen mit seiner ein paar Kilometer westlich liegenden Schwesterstadt Ouro Preto – seines Zeichens UNESCO Welterbestätte und eines der meist besuchten Orte Brasiliens – war Mariana auch ein für uns sehr lohnendes Ziel. 

Blick vom Kirchturm auf die koloniale Altstadt Marianas …

Während unseres heutigen Besuchs wurde in der Stadt bereits eifrig geputzt, restauriert und vorbereitet … wofür? Für die wohl alljährlich stattfindende diesjährige 328-Jahr-Feier am 16. Juli 2024, also genau in 5 Tagen. Eigentlich schade, daß wir ein wenig zu früh hier sind …

Einen dunklen Moment durchlebte Mariana vor nicht allzu langer Zeit, am 5. November 2015. An jenem Tag brach der Damm des Rückhaltebeckens Fundāo nahe Marianas. Millionen Kubikmeter an Bergwerksschlamm aus einer Eisenerzmine und ein Tsunami aus Schlamm zerstörte mehrere Dörfer, 349 Häuser, Schulen und Kirchen … insgesamt 19 Menschen starben an diesem Tag, die betroffenen Flüsse wurden verseucht. Noch heute, fast 9 Jahre nach dem Unglück, ist ein Großteil der vom Dammbruch Betroffenen nicht entschädigt worden, noch immer leiden die Menschen unter den Folgen der Verseuchung des Flußwassers auf mehreren hundert Kilometern Länge. Mehrere Gerichtsprozesse werden gegen das Betreiberkonsortium in Brasilien, Großbritannien und Australien geführt, eine Ende ist nicht abzusehen …

Zurück in die Gegenwart: wir nutzten die Gelegenheit einer hier ansässigen brauchbaren Autowerkstatt, um nach nunmehr fast 20.000 gefahrenen Kilometern einen dringend benötigten Öl-, Ölfilter- und Kraftstofffilterwechsel durchführen zu lassen. Die Google-Translate-App hatte dabei Dauereinsatz. Es ist immer wieder schön zu sehen, daß man sich auch über eine – bei Portugiesisch definitiv extrem bestehende – Sprachbarriere hinweg setzen und verständigen kann … wenn man denn will 😁. 

Brasilianisches Portugiesisch ist echt ein Brett, daß kann ich nach nunmehr 3 Wochen in diesem Land mit Fug und Recht behaupten. Selbst Pedro, ein 18-jähriger sehr aufgeweckter Junge aus Curitiba, den wir mit seiner Familie auf dem Campingplatz in Capitolio am Wochenende kennengelernt haben, meinte ohne Umschweife, daß der brasilianische Portugiesisch-Slang selbst für sprachbegabte Ausländer eine nicht zu überwindende Hürde darstellt. Keine Widerworte unsererseits 😜 … 

Leider gab uns Ricardo, der Werkstattchef, mit auf den Weg, daß in vermutlich absehbarer Zeit unsere Kupplung den Geist aufgeben wird. Das eine Kupplung ein Verschleißteil ist, war uns bekannt, ebenso, daß sie rund 100.000 Fahr-Kilometer durchhält … im Normaleinsatz auch gerne deutlich mehr. Da insbesondere die letzten 20.000 Kilometer auf südamerikanischem Boden jedoch alles Andere als normal waren, was den Fahrbetrieb unseres Chop-Chops angeht, dürfen wir dies ganz bestimmt nicht erwarten und werden in einem der nächsten Niedrigpreisländer, idealerweise in Paraguay, das Thema wohl angehen.

Blick vom Mirador auf die koloniale Altstadt von Ouro Preto …

Morgen geht es für uns in die Schwesterstadt Marianas, nach Ouro Preto, wo wir uns die wohl schönste koloniale Altstadt von Minas Gerais anschauen werden.

Auf geht‘s!

2 Gedanken zu „Mariana“

  1. Traduzir textos com a câmera
    Congratulations on the trip and for the faithful report about Mariana.
    We stayed with you for the night in Ouro Preto.

  2. Thanks Alessandro, it was a pleasure to meet you! Thanks also for your notice at our van, we will stay at Camping Tiradentes as well and see you there tomorrow. All the best, Jenko & Natalie

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