Die Transpantaneira (Routencode: MT-060) ist eine durch das Pantanal in Brasilien führende 147,6 km lange und über 127 Holzbrücken führende Naturstraße, die in Poconé beginnt und in Porto Jofre endet.

1973 wurde mit dem ehrgeizigen Projekt begonnen, eine Nord–Südverbindung durch das Pantanal zu schaffen – realisiert wurde es nur im Bundesstaat Mato Grosso, sodass sie in Porto Jofre am Rio São Lourenço, an der Südgrenze des Staates, abrupt endet … für den Erhalt dieses Naturparadieses wohl eher ein Glücksfall! Circa 20 km südlich der Kleinstadt Poconé erreicht man den Posto Transpantaneira und dann geht es über die erwähnten 127 Holzbrücken in mehr oder weniger gutem Zustand auf der aufgeschütteten Piste bis nach Porto Jofre. Von dort kommend, fuhren wir die Transpantaneira in umgekehrter nördlicher Richtung nach Poconé.




Diese Erdstraße in Schuss zu halten, erfordert jedes Jahr großen Erhaltungsaufwand. Regelmäßig werden Stücke während der Regenzeit unterspült und die Holzbrücken beschädigt. So sieht manche Brücke wenig vertrauenserweckend aus – Bretter fehlen oder sogar Nägel stehen raus! Laut unseren Informationen hat der Besitzer des Hotel Porto Jofre die Aufgabe – sicher gegen gute Entlohnung – übernommen, die Piste in Schuss zu halten … auch in seinem höchsten Eigeninteresse: die vielen Sportfischer müssen ja sein Hotel erreichen können, sofern sie nicht per Flugzeug kommen. Dennoch kann es passieren, dass sich auch außerhalb der Regenzeit die Transpantaneira nach einem Regenschauer in eine wüste Schlammpiste verwandelt, die selbst mit Allradwagen kein Vergnügen ist. Fährt man mit einem normalen Auto, sollte man immer damit rechnen, dass man für ein paar Tage festsitzen kann.




In der gegenwärtigen Trockenzeit gibt es rechts und links der Straße unzählige Tümpel, so dass die Wildtierbeobachtung auch auf der Fahrt immer wieder möglich ist … und die Fahrzeit für die knapp 150 km deutlich verlängert. Dazwischen gibt es dagegen auch Abschnitte, auf denen die Straße durch dichte Vegetation begrenzt wird und wenig Sicht ins Unterholz zulässt! Nicht zu vergessen – das Pantanal ist ein bedeutendes Rinderzuchtgebiet! Da begegnet man schon mal dem einen oder anderen “Rindviech”. Ein besonders schönes Fotomotiv, wenn Pantaneiros eine Herde Rinder treiben!

Porto Jofre am Ende der Transpantaneira steht ganz im Zeichen des Tourismus. Von hier aus starten in der gegenwärtigen Trockenzeit täglich unzählige Safaritouren zur Wildtierbeobachtung in das umliegende Pantanal. Nachdem wir mit unserem Vieh- und Warenfrachter über den Fluß sicher in Porto Jofre angekommen sind, stand eine solche Safari auch bei uns für den Sonntag auf dem Programm.








Mit dem Motorboot ging es ganztags durch die zahlreichen Nebenarme des Rio São Lourenço und die Tour begann mit einem echten Hammer: direkt nach der Ausfahrt aus dem Hafen keine 500 Meter den Fluß hoch chillte direkt am Ufer eine Jaguar-Mutter mit ihrem Nachwuchs … ein äußerst seltenes Erlebnis, das uns den Atem raubte!

Auf der weiteren Fahrt sahen wir unzählige bunte Vögel und Papageien, Raubvögel, Affen, Capybaras (Wasserschweine), Kaimane, Piranhas und das zweite Highlight: ein Riesenotterpaar bei der Jagd! Wir verfolgten die beiden eine ganze Zeit und konnten sie dabei bei der erfolgreichen Jagd beobachten … der Hammer!





Ein rundum gelungener Tag auf dem Wasser ließ uns abends in geselliger Runde beim Abendessen von den Erlebnissen berichten und später todmüde in die Koje fallen und wunderbar träumen …
