Touristisch betrachtet lassen sich die lohnenswerten Ziele im Pantanal in den südlichen Teil um Bonito und einen nördlichen Teil um Porto Jofre herum aufteilen – beide besuch(t)en wir …






Zunächst ging es für uns alle Richtung Bonito in das südliche Pantanal, wo wir ein paar wunderbare Tage im „Camping Refugio Canaā“ verbrachten. Das Refugio hat sowohl Appartements als auch einen herrlichen Campingplatz mit zahlreichen wild lebenden Tieren der Region, die sich auf dem Platz tummelten, allen voran die große Papageien-Population. Darüber hinaus waren die unterschiedlichsten tropischen Vögel, Pfauenarten und Kapuzineräffchen anzutreffen. Durch den Campingplatz schlängelt sich ein natürlicher Fluß mit glasklarem Wasser und zahlreichen Fischen. Für den Fun-Faktor gab es eine platzeigene Zipline, Schnorchelausrüstung, Floating-Equipment, Schwimmreifen, einen Sprungturm und vieles mehr. Langeweile kam somit während der 5 Tage hier nicht auf 😁.








Mittlerweile hatten sich uns dreien das schweizer Pärchen Herrmann und Sybille aus Zürich angeschlossen. Die beiden sind seit nunmehr 6 Jahren mit ihrem Bimobil auf Reisen, hatten die Corona-Zeit in den USA und Mexiko durchgestanden und sind dann über Mittelamerika nach Südamerika weiter gereist. Natürlich haben wir auch zusammen das EM-Spiel Deutschland gegen die Schweiz geschaut, Starlink mit VPN und Streaming macht‘s möglich. Gut, daß das Spiel unentschieden ausgegangen ist, so blieb der Haussegen gerade 😜.
Am Mittwoch ging es dann weiter Richtung nördliches Pantanal, nach Porto Jofre. Das nördliche Pantanal ist prädestiniert für Wildlife-Beobachtung, insbesondere des größten Raubtieres des Kontinents, dem Jaguar. Aber auch Kapibaras (Wasserschweine), Anakondas, Kaimane und Riesenotter werden regelmäßig auf Touren von Porto Jofre aus gesichtet.
Ganz besonders ist jedoch unsere Anreise nach Porto Jofre.
Zunächst fuhren wir zurück nach Corumba, der ersten größeren Stadt auf brasilianischem Boden nach der bolivianischen Grenze. Von dort aus gibt es einen inoffiziellen und abenteuerlichen Weg nach Porto Jofre … mit dem Vieh-Ponton über den Rio Paraguay quer durch das Pantanal! Keine Frage, das zu versuchen mussten wir unbedingt in Angriff nehmen. Nach einigen Telefonaten und WhatsApp-Konversationen hatten wir die Fahrt in der Tasche. Als Hintergrund muß man wissen, daß die Farmer des Pantanal in Ermangelung von Strassen auf die regelmäßige Versorgung über den Fluß angewiesen sind. Was man zudem wissen muß, ist, daß die Kapitäne sich gerne etwas „zur Kostendeckung“ – wie er uns sagte – dazu verdienen. So nehmen sie auf ihren für den Rinder- und Warentransport bestimmten Pontons, die von einem Schubboot über den Fluß manövriert werden, nur allzu gerne zahlungskräftige Gringos mit ihren Expeditions- und Wohnmobilen mit. Das sowohl das Boarding als auch die Fahrt an sich abenteuerlich und teilweise haarsträubend verlief und die Fahrt ganz sicher jenseits jeglicher Versicherungshaftung vonstatten geht, brauche ich glaube ich nicht zu erwähnen. Ob sich insbesondere Henning mit seinem 12 Tonnen schweren Halbe-Million-Euro-Expeditionsmobil dessen bewußt war, als er freudig die unter der Last knarzenden Holzplanken auf den Ponton hoch fuhr, ist nicht überliefert …





So tuckern wir am heutigen Donnerstag nach der ersten Nacht auf dem Rio Paraguay durch eine faszinierende Natur gemütlich weiter Richtung Porto Jofre, wo wir aller Voraussicht nach am frühen Samstagmorgen ankommen werden.




In Porto Jofre werden wir uns dann auf Safari begeben, um uns von einem lokalen Guide zu einem leibhaftigen Jaguar in freier Wildbahn lotsen zu lassen … seid gespannt auf unsere Begegnung mit der – nach Löwe und Tiger – drittgrößten Raubkatze der Welt …


