Geschafft! 1.240 Kilometer wilde Fahrt durch eine wilde und einzigartige Landschaft mit tollen Erlebnissen und Eindrücken liegen seit gestern hinter uns – die Carretera Austral …
Mit Ankunft in Puerto Montt erreichten wir auch Kilometer 0 der legendären Route. Eine außergewöhnliche Fahrt, die selbst ich so noch nicht erlebt habe. Einsamkeit, Wildnis, ja, teilweise ein Gefühl, der Natur ausgeliefert zu sein. So oder so ähnlich müssen sich die ersten Siedler gefühlt haben, egal ob genau hier, im Wilden Westen Nordamerikas oder im Outback Australiens.
Von Süd-Osten kommend ging es gestern Abend für uns von Puerto Montt Richtung Süd-Westen weiter. Ziel: das Archipel Chiloé. Die Inselgruppe ist weltweit bekannt für ihre typischen Holzkirchen, von denen 16 Kirchen im Jahr 2000 in das UNESCO-Weltkulturerbe „Kirchen von Chiloé“ aufgenommen wurden.

Bei den Holzkirchen handelt es sich um Jesuitenkirchen. Die Jesuitenpriester, die ab 1608 nach Chiloé kamen, wollten die im Archipel ansässige indigene Bevölkerung missionieren und errichteten dazu ein ganzes Netzwerk von Holzkirchen auf den Inseln. Diese neuartige Sakralarchitektur gründete auf dem Stil der Jesuitenkirchen im Mitteleuropa des 17. Jahrhunderts.

Die chilotische Kultur hat einen in Südamerika einzigartigen Charakter, der sich in Architektur, Küche und Spiritualität widerspiegelt. All dies eingebettet in feuchte, grüne und windumtoste Landschaften mit Hügeln, entlegenen Nationalparks und dichten Wäldern bekamen wir vom ersten Tag an zu spüren. Chiloé ist außerordentlich feucht und Regen ist überaus häufig (im Norden bei Ancud fallen jährlich 2035 mm). So fing unser erster Tag auf der Isla Grande heute mit … genau … Regen an. Jedoch nicht nur außerhalb des Wohnmobils, nein. Chop-Chop war offensichtlich dermaßen beeindruckt von der Feuchtigkeit hier, daß es heute Morgen vor dem Frühstück gar durch unsere Dachluke tropfte. Oje! Ein Blick auf die Wetterprognose der nächsten Tage verhieß ebenfalls nichts Gutes – Regen, Regen und nochmal Regen. Da werde ich mir die Dachluke wohl mal genauer anschauen müssen. Dichtmittel und Silikon-Pistole habe ich selbstverständlich in weiser Voraussicht eingepackt 😎.

Hallo, Natalie,
die Bilder sind sehr beeindruckend – aber sicherlich ist die Reise, so wie von Jenko beschrieben, schon anstrengend.
Da Du Dich seit letzte Woche Dienstag nicht gemeldet hast, frage ich auf diesem Wege, ob es Dir/Euch gut geht?
Die Holzkirchen gibt es in Norwegen auch – allerdings sind diese schon anders gebaut.
Bald sehen wir Norwegen wieder…
Also Euch weiterhin eine schöne Traumreise
Viele Grüße Silvia
Liebe Silvia, es tut uns leid, daß Du den Eindruck gewonnen hast, unsere Reise wäre von Anstrengung geprägt, ganz im Gegenteil. Dinge, die uns Spaß machen, beispielsweise reisen auf der von uns hier erzählten Art, erfüllen uns – mit allen Pros und auch Cons. Allemal ziehen wir dieses selbstbestimmte Leben dem täglichen fremdbestimmten Hamsterrad der letzten Jahrzehnte vor. Anstrengend ist – rein körperlich – höchstens mal ein Hike auf einen Berg aber auch hier ist diese Anstrengung selbst gewollt, weil positiv für Körper und Geist … und aufregender als auf dem Laufband oder Stepper im heimischen Gym ;-). Klar, wir wissen oft morgens nicht, wo wir abends übernachten, was und wo wir essen und wo genau wir das nächste Mal unsere Wäsche oder uns selbst waschen können. Aber das ist keinesfalls eine Anstrengung für uns, das ist der Reiz der Freiheit! Uns ist bewußt, daß diese Art des Reisens für andere Menschen eine Anstrengung wäre, vielleicht ist dieser Umstand auch die Basis Deiner Interpretation. Ich hoffe, wir konnten dieses Missverständnis aufklären und entschuldigen uns, daß unsere Worte bei Dir auf der von Dir genannten Art angekommen sind. Alles Liebe, Natalie & Jenko
Zur Ergänzung und Vertiefung des oben Gesagten, lese gerne auch folgenden Beitrag auf dieser Seite. Dann verstehst Du besser, wie wir „ticken“:
https://www.suedamerikanos.de/motivation