Das Naturschutzgebiet Capillas de Mármol (Marmorkapellen) ist Teil der Carretera Austral Sur und ein Nationaldenkmal in Chile. Es ist eine Gruppe aus Kalksteinformationen, die am Westufer des Lago General Carrera in der Nähe von Puerto Río Tranquilo und 223 km südlich der Regionalhauptstadt Coyhaique liegt.



Dieses Naturwunder ist eines der Hauptattraktionen der Aysén-Region Patagoniens. Die marmorierten Kalksteinsäulen bilden zusammen mit dem azurblauen Wasser des größten Sees Chiles ein faszinierendes Farbenspiel, das wir uns unbedingt anschauen wollten.



Um die Marmorkapellen zu besichtigen, gibt es mehrere Möglichkeiten: man kann von Puerto Río Tranquilo, dem nächstgelegenen Dorf, aus eine Bootsfahrt unternehmen. Wie wir im Vorfeld herausgefunden haben, gibt es jedoch auch die Möglichkeit, mit seinem eigenen Boot von der Bucht Puerto Mármol, Bahia Mansa, aus zu den Marmorhöhlen zu gelangen. Bingo! Da wir unser eigenes (Falt-)Kajak ja dabei haben, war es nun an der Zeit, dieses auf unserer Reise einzuweihen. Mit nur rund 30 Minuten Kajakfahrt ist diese Variante momentan zudem der kürzeste und angenehmste Weg, um dieses Naturwunder zu erreichen.



Allerdings hatte niemand erwähnt, daß der Weg von der Carretera Austral hinunter zur Bucht mal wieder eine Adrenalin-Tour allererster Güte ist … weniger herunter, als wieder hinauf auf extrem steiler Schotterpiste. Hatte es bereits damals im Parque Nacional Conguillo alle Anstrengungen von Mensch und Maschine benötigt, um den einen herausfordernden Anstieg zu meistern, waren es hier ganze 1,2 Kilometer Schotterpiste mit Kurven, Schlaglöchern und enormer Steigung. Im dritten Anlauf klappte es auf der (im wahrsten Sinne des Wortes) letzten Rille, im ersten Gang, bei 3500 U/min und durchdrehenden Rädern, unsere 4 rollenden Tonnen mit aller Gewalt die Piste hoch zu bekommen. Danach waren wir platt … ich, Natalie und Chop-Chop!


Die insgesamt 2-stündige Kajaktour mit unserem Sevylor-Kajak bei erstklassigem Wetter zu den Marmorhöhlen wollen wir dabei mal nicht unterschlagen. Der Anblick dieses Naturwunders zog uns in seinen Bann! Wir fuhren gleich mehrmals durch die einzelnen Höhlen, nutzten dabei die Zeiträume, in denen keines der zahlreichen Boote aus Puerto Rio Tranquillo vor Ort war. Es war definitiv ein großer Vorteil, mit dem Kajak ausgiebig und nah an die Formationen heran fahren und zudem Nischen erreichen zu können, in die die Boote schlicht nicht rein kamen. Waren die Bootstouren gefühlte Massenabfertigung mit kurzer Verweildauer vor Ort, hatten wir soviel Zeit, wie wir wollten … und wir wollten viel Zeit hier verbringen 😜
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