Das Dörfchen Salento und die umliegenden Gebiete im Valle de Cocora sind nach Cartagena das am zweithäufigsten besuchte Touristengebiet Kolumbiens.
Der Grund liegt auf der Hand und hat sich auch für uns unmittelbar offenbart. Lieblich grüne und dschungelbewachsene Hänge und Hügel in mittlerer Höhenlage um die 2.000 Meter, angenehmes mildes Klima und eine ausgeprägte touristische Infrastruktur rund um den Anbau, die Veredelung und den Vertrieb des nach Tee und vor Bier weltweit am zweitliebsten getrunkenen Gebräus – Kaffee.
Einige weltweit besondere Sorten der für die Herstellung von Kaffee essenziellen Bohnen werden exakt hier rund um Salento und dem Valle de Cocora angebaut. Unzählige kleinere Familienbetriebe und größere Plantagen sind hier angesiedelt … fast alle bieten Touristen und Interessierten in mehr oder weniger langen Führungen einen Einblick in den Anbau- und Herstellungsprozess.
In dieser schönen Gegend hatten wir uns in der ersten vollständigen Woche des neuen Jahres niedergelassen, um insbesondere mehr über den Prozess der Kaffeeherstellung zu erfahren. Hierzu hatten wir uns einen kleinen Familienbetrieb herausgesucht, die Finca Momota etwas abseits von Salento. Die Tochter des Hauses, Manuela, brachte uns mit viel Herzblut und Enthusiasmus alle Aspekte nahe, die für Außenstehende wichtig sind, um ein tieferes Verständnis vom Anbau, der Veredelung und der richtigen Zubereitung des schwarzen Gebräus zu erlangen … wir waren tief beeindruckt!
Auch die pittoreske Kleinstadt Salento mit ihren Bunten Häuschen und den allgegenwärtigen Willys-Jeeps, die für touristische Aktivitäten jeglicher Art verwendet werden, hat uns durchaus gefallen. Manchmal ist es auch angenehm, touristische Infrastruktur nutzen zu können und als europäischer Tourist „einer unter vielen“ zu sein.
Einige Kilometer weiter ins Tal hinein führt die schmale Strasse von Salento in eine weitere viel besuchte Gegend, dem Valle de Cocora … berühmt für seinen teils uralten Bestand der „Palmas de Sierra“. Die in den Himmel ragenden Wachspalmen gelten als Nationalbaum Kolumbiens und können im grünen Tal der Kaffeezone besonders gut auf zahlreichen Wanderungen erkundet werden. Wie gemacht für uns!
Eine tolle Überraschung erwartete uns dann an unserem Stellplatz tief im Tal – die unerwartete Ankunft von Sofia und Damian! Die beiden hatten wir erstmals auf unserem Stellplatz bei Fritz in Rio de Janeiro kennengelernt. Ein zweites Mal trafen wir uns dann auf dem Campingplatz bei den Iguazù-Wasserfällen – immerhin fast 5 Monate her! Und da aller guten Dinge angeblich drei sind, war es hier endlich so weit. Die Freude war groß! Es wurde viel gequatscht über die Erlebnisse der vergangenen Monate und über Gott und die Welt. Die Zeit verging viel zu schnell 🤷♂️.
Mitte der Woche hieß es leider wieder, Abschied zu nehmen. Für uns ging es nach diesen schönen und sonnigen Tagen in und um Salento und dem Valle de Cocora weiter Richtung Medellin. Im Gegensatz zu Sofia und Damian, die sich direkt auf den Weg in die zweitgrößte Stadt Kolumbiens machten, führte uns unser Weg auf dem Weg dorthin jedoch zunächst in einen weiteren landschaftlich lieblichen und wunderschönen Flecken Erde … dem Örtchen Jardin. Wie der Name demjenigen, der der französischen Sprache mächtig ist (wie ich), bereits suggeriert (Jardin = Garten), liegt der kleine Ort inmitten einer herrlichen saftig grünen Berglandschaft. Überall fliegen tropische Vögel inklusive zahlreiche Kolibri-Arten und wachsen bunte tropische Blumen. Die Häuserfassaden sind – ähnlich wie in Salento – bunt bemalt.
Was uns hier vor den Toren Medellins an Abenteuern erwartete, erfahrt ihr selbstverständlich im kommenden Beitrag 😎🙋♂️.